Johann Padutsch: Stadtrat
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Die Altstadtgarage soll bekanntlich um 650 Stellplätze erweitert werden. Das bedeutet einen Ausbau um insgesamt 50 Prozent. 25 Millionen Euro will die Parkgaragen-Gesellschaft dafür in die Hand nehmen. Für eine ordentliche Information der betroffenen Anrainerinnen in Maxglan und der Riedenburg hat es jedoch noch nicht gereicht.
Interne Zahlen der Parkgaragen-Gesellschaft gehen von mehr als 3.000 zusätzlichen Fahrten am Tag aus. Lehen, Maxglan, die innere Riedenburg - gerade jene Stadtteile, die schon jetzt unter der Belastung durch den Verkehr zu leiden haben, wären vom Garagenausbau am meisten betroffen.
Allein in der Neutorstraße würde der Verkehr um weitere 13 Prozent zunehmen. Angesichts der ohnehin schon täglich auftretenden Staus wäre der Verkehrskollaps vorprogrammiert. Schon jetzt kommt es bei der Garagen Ein- und Ausfahrt am Hildmannplatz immer wieder zu gefährlichen Situationen. Steigt das Verkehrsaufkommen, so steigt damit auch das Gefahrenpotential.
Der geplante Ausbau der Mönchsberggarage ist gegen alle verkehrspolitische Logik. Anstatt die Menschen am Stadtrand zum Umstieg auf die Öffis zu bewegen, setzen ÖVP und SPÖ damit ein völlig falsches Signal, nämlich direkt mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren. Direkt in den Stau.
Lärm, Staub und tonnenweise Bauschutt wären bei einer Megabaustelle dieses Ausmaßes unvermeidlich. Allein um den anfallenden Bauschutt, der bekanntlich am Krauthügel zwischengelagert werden soll, abzutransportieren, braucht es mehr als 5.000 LKW-Fahrten.
Mit dem Ausbau der Parkgarage geht bei einigen Altstadt-Kaufleuten auch die Hoffnung auf mehr Geschäft einher. Diese Hoffnung ist jedoch trügerisch. Tatsächlich kommt nicht einmal ein Drittel der Altstadt-Kunden mit dem Auto in die Stadt. Die Überwiegende Mehrheit kommt mit den Öffis, auf dem Fahrrad oder zu Fuß. Mehr Verkehr würd nur mehr Stau bedeuten - und mehr Stau macht die Altstadt ganz bestimmt nicht attraktiver.
Insgesamt soll der geplante Ausbau der Mönchsberggarage rund 25 Millionen Euro verschlingen. Ein Stellplatz kostet damit sage und schreibe mehr als 38.000 Euro. Erstmals seit Jahren wäre die Parkgaragengesellschaft schuldenfrei und könnte an Stadt und Land eine Dividende ausbezahlen. Anstatt dieses Geld z.B. zweckgebunden in die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs zu investieren, soll sie sich nun aber ereut auf Jahre hinaus verschulden - so zumindest ist es der Wille von ÖVP und SPÖ.
"Der Ausbau der Mönchsberggarage ist verkehrspolitisch falsch. Er belastet die ohnehin schon am stärksten vom Verkehr betroffenen Stadtteile noch zusätzlich und ist somit einfach abzulehnen", stellt Stadtrat Johann Padutsch unmissverständlich klar.